Sonderausstellungen & Events
was war los?
was war los im focke-museum?
In dieser Rubrik finden Sie einen Rückblick auf vergangene Ausstellungen und große Veranstaltungen.
Verschleppt. Versklavt. Vergessen? zwangsarbeit in bremen 1939 – 1945
21. Januar bis 19. November 2023
Zwangsarbeit war eines der sichtbarsten und alltäglichsten Verbrechen im Nationalsozialismus. Auch in Bremen und Bremerhaven gab es ein dichtes Netz von Lagern. Die beiden Städte zählten zu den bedeutendsten Rüstungsstandorten des „Dritten Reiches“ und versuchten, den Arbeitskräftemangel mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen zu decken.
Die ersten Jahrzehnte nach Kriegsende waren dennoch geprägt vom Vergessen. Erst seit den späten 1970er-Jahren begannen zivilgesellschaftlich Engagierte zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Bremen zu recherchieren und Kontakt zu Überlebenden und Angehörigen von früheren Lagerinsassen aufzunehmen.
Die Ausstellung gab am Beispiel einiger Orte und der Biografien einzelner Betroffener Einblicke in die Realität von Zwangsarbeitern in Bremen und Bremerhaven während des Zweiten Weltkriegs.
Till Eulenspiegel in Bremen
2. September bis 16. Dezember 2023
Obwohl die Bremer Stadtmusikanten nie in Bremen waren, mehren sie den Ruf der Stadt bis heute weltweit. Weniger bekannt ist, dass Till Eulenspiegel vier seiner Streiche in Bremen aufführte. In keiner anderen Stadt hielt sich der Narr häufiger auf als in Bremen, nirgendwo sonst war er so beliebt. Zeit also, sich einmal intensiv mit Till Eulenspiegel und seiner Beziehung zu Bremen zu beschäftigen.
In der Galerie in der Lloyd-Passage zeigte das Focke-Museum in einer kleinen Schau, wen Till Eulenspiegel in Bremen zum Narren hielt. Neben Objekten aus der Landesarchäologie und dem Haus Seefahrt kamen auch erstmals KI-generierte Bilder zum Einsatz.
Olaf Schlote. Memories | 2022-2023
12. November 2022 bis 2. Juli 2023
Für sein Projekt „Memories“ ist Olaf Schlote an die Erinnerungsorte des nationalsozialistischen Terrorregimes gefahren und hat im Anschluss Überlebende in Israel porträtiert und sich mit ihren Lebensräumen in Israel auseinandergesetzt.
Die Ausstellung im Focke-Museum umfasst mehr als 60 Werke. Neben den Bildern aus den ehemaligen Konzentrationslagern Majdanek, Auschwitz und Stutthof sind elf Portraits von Überlebenden zu sehen, die Olaf Schlote in deren Heimat Israel getroffen hat.
Enter! Focke – Ein KInderkulturprojekt mit quartier Ggmbh
7. Februar bis 16. April 2023
Mit ENTER! FOCKE ging die dritte Präsentation des Kinderkulturprojekts Enter!Museum 2021/22/23 von Quartier an den Start! Die Ausstellung, in der die Ergebnisse 14 verschiedener künstlerischer Werkstätten von Kindern und Jugendlichen zu sehen waren, wurde im Haus Riensberg und in der Wissenswerkstatt Archäologie gezeigt.
Ausgestellt wurden die entwickelten Ideen und Werke der über 200 jungen Teilnehmer*innen, inspiriert durch Exponate des Focke-Museums. Insbesondere stand das Haus Riensberg mit seiner Sammlung zu Kunsthandwerk, Möbeln, Porträts und historischem Spielzeug im Fokus sowie der Eichenhof mit seiner Sammlung zur Ur- und Frühgeschichte.
Angeleitet von 14 professionellen Künstler*innen ging es unter anderem um lebendige Porträts, Wohnkultur im Wandel der Zeit, verwahrte Geheimnisse und wiedergefundene Schätze.
Beteiligt waren Kinder und Jugendliche sowie eine generationsübergreifende Gruppe mit Senior*innen aus den Bremer Stadtteilen Hastedt, Huchting, Mitte, Neue Vahr, Schweizer Viertel und Sebaldsbrück.
Lebenswege in der Lloydpassage
17. März bis 19. August 2023
In den Jahren des Wirtschaftswunders kamen Tausende Menschen aus der Türkei nach Deutschland, um hier zu arbeiten. Auch in Bremen wurden die sogenannten „Gastarbeiter“ in den 1960er-Jahren dringend gebraucht. Viele von ihnen ließen sich mit ihren Familien dauerhaft in der Hansestadt nieder. Am 30. Oktober 2021 jährte sich das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei zum 60. Mal. Um die Lebensleistung der türkeistämmigen Bremer und Bremerinnen zu würdigen, zeigte das Focke-Museum die Sonderausstellung „Lebenswege“ im damit eröffneten Stadtlabor. Mittlerweile haben etwa 10.000 Menschen die Sonderschau auch in Izmir gesehen. Nun war sie sechs Monate in einer auf die Galerie in der Lloyd-Passage angepassten Version in die Innenstadt.
julius frank. eine jüdische fotografenfamilie zwischen deutschland und amerika | 2022-2023
9. November 2022 bis 19. März 2023
Verdrängt und vergessen – die Geschichte des Ateliers Frank reiht sich ein in das Schicksal jüdischer Fotografen und Fotografinnen, die nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Deutschland verlassen und sich im Exil eine neue Existenz aufbauen mussten.
Über drei Generationen hinweg betrieb die Familie ein Fotogeschäft in Lilienthal. 1872 von Julius Frank (senior) gegründet, übernahm es zunächst sein Sohn Henry, der ein überregional bekannter, vielfach ausgezeichneter Berufsfotograf wurde. Seine künstlerischen Landschafts- und Porträtaufnahmen mit den durch die Künstlerkolonie Worpswede populär gewordenen Motiven aus dem Teufelsmoor vertrieb er erfolgreich im eigenen Verlag als großformatige Abzüge und Postkarten und gab sie für zahlreiche Publikationen frei. Sein Sohn Julius Frank (junior) knüpfte ab 1931 an die Erfolge an, bis ihn die politische, soziale und wirtschaftliche Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nationalsozialisten zum Verkauf weit unter Wert zwangen.
1936 wanderte er in die USA aus, um sein Leben zu retten. In Detroit, Kalamazoo und später in Los Angeles gelang es Julius Frank, erfolgreich Fuß zu fassen. Bis zu seinem frühen Tod 1959 war er unter anderem zehn Jahre lang engster Mitarbeiter von Julius Shulman, dem bedeutendsten amerikanischen Architekturfotografen der Nachkriegsmoderne.
Die Ausstellung zeigte die teils preisgekrönten Originalabzüge der Frank-Fotografen und zeichnete den schweren Weg Julius Franks in die USA und seinen beruflichen Neuanfang nach.
Der Lloyd in der Lloydpassage | 2022-2023
15. Oktober 2022 bis 31. Januar 2023
Ein leerstehendes Ladenlokal in der Lloyd-Passage wird zum Ausstellungsraum. Zum Start des Outreach-Projekts stellte sich das Focke-Museum selbst vor. Highlight der Präsentation war der hellblaue Lloyd LS 400, der als Blickfang zentral im Ladenlokal steht. Großformatige Bild- und Texttafeln gaben einen Einblick in die Geschichte des Museums, zeigten wie das Focke-Museum heute arbeitet und welche Vision es für die Zukunft hat. Über die anstehenden Umbaumaßnahmen konnten sich die Besucherinnen und Besucher informieren und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums ins Gespräch kommen.
augen auf! Kolonialismus und seine folgen in bremen | 2022
29. Juni bis 13. Dezember 2022
Bremen ist als Handelsstadt seit Jahrhunderten mit dem Thema Kolonialismus verbunden. Welche Auswirkungen sind heute in Bremen festzustellen? Dazu haben Schwarze Bremer und Bremerinnen bzw. BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) ihre Analysen, ihr Erleben von Rassismus und Selbstermächtigung im Stadtraum zu einem Kunstwettbewerb und einem Literaturwettbewerb eingereicht. Eine Auswahl der Werke ist nun im Stadtlabor des Focke-Museums zu sehen.
As a trading city, Bremen has been associated with colonialism for centuries. What effects can be seen in Bremen today? Bremen residents, escpecially BIPoC (Black,Indigenous, People of Colour) have submitted their analyses, their experience of racisms and self-empoewerment in urban space to an art and a literature competition. A selection of the works can now be seen at Focke Museum´s Stadtlabor.
Von hier nach dort. unterwegs mit kompass und navi | 2022
13. März bis 25. September 2022
Wie kommen wir zu einem Ziel? Wie war das früher, wie ist das heute? Was ist ein Kompass? Und wie funktioniert eigentlich das Navi im Auto? Willkommen in der Welt der Navigation! In der interaktiven Ausstellung erfährst Du alles rund um die Orientierung unterwegs.
Sobald wir unterwegs sind, müssen wir uns orientieren. Das fällt uns auf dem Schulweg noch leicht, aber je weiter die Strecken werden und je unbekannter die Umgebung, desto schwieriger wird es. Und wie funktioniert das eigentlich auf dem Wasser, in der Luft oder im Weltall?
Auf Deinem Weg durch die Ausstellung begleitet Dich ein Team von Superheldinnen und -helden. Sie verraten Dir, wie sie ihren Weg finden. Der Storch Claudio möchte zum Beispiel so schnell wie möglich seinen Brutplatz im Süden erreichen und Sabine, die Astronautin, endlich zum Mond. In der Ausstellung lernst Du viele Hilfsmittel kennen, mit denen wir leichter unseren Weg finden. Und es erwarten Dich knifflige Rätsel und Aufgaben. Versuche die schnellsten Verkehrsverbindungen herauszufinden oder ein Schiff zum Hafen zu steuern. Die Superhelden helfen Dir dabei!
zeitsprünge. Die angewandte kunst bremen im focke-museum | 2022
7. Mai bis 5. Juni 2022
Zur Sammlung des Focke-Museums, Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, gehört mit herausragenden Objekten die Angewandte Kunst, die vor allem in Haus Riensberg zu sehen ist. Zudem finden sich in der Dauerausstellung viele Exponate, die im Verlauf der Jahrhunderte von Steinmetzen, Tischlern, Goldschmieden, Buchbindern, Webern, Töpfern und anderen hergestellt worden sind. Diese richteten die Bürgerhäuser und öffentlichen Gebäude ein und versorgten die Menschen mit den Dingen des täglichen und festlichen Lebens.
Die Angewandte Kunst Bremen ist ein Zusammenschluss aus eben jenen Gewerken, die es schon seit jeher gibt. Regelmäßig sind ihre Arbeiten im Focke-Museum oder im Park rund um Haus Riensberg bei der beliebten Ausstellung Ins Grüne zu sehen. Nun haben sich beide Partner ein neues Ausstellungsformat ausgedacht. Kunsthandwerker und -handwerkerinnen haben sich in der Dauerausstellung und in Haus Riensberg von den Exponaten zu neuen Objekten anregen lassen. Unter dem Titel „Zeitsprünge“ werden diese in Sichtweite zu den historischen Exponaten präsentiert.
bremen spricht. Eine ausstellung zur mehrsprachigkeit in bremen | 2022
5. März bis 29. Mai 2022 im stadtlabor
7.500 verschiedene Sprachen gibt es auf der Welt. In Bremen werden 80 davon gesprochen. Die Ausstellung „Bremen spricht“ zeigt vom 5. März bis 29. Mai welche Sprachen das sind und wo in Bremen sie gesprochen werden – von Arabisch über Plattdeutsch und Gebärdensprache bis Zulu. Anhand verschiedener extra angefertigter Karten entsteht ein aktuelles Sprachporträt Bremens. Neben den Karten gibt es auch Bücher, Film und Hörstationen, die die verschiedenen Sprachen näherbringen. Im Rahmenprogramm werden unter anderem Schnupper-Sprachkurse angeboten, Diskussionsrunde und ein Konzert.
Die Ausstellung ist entstanden auf Initiative des Zentrums für Migranten und Interkulturelle Studien. Zahlreiche Bremer Institutionen haben an der Realisierung mitgewirkt.
lebenswege – hayat yollari | 2021-2022
29. Oktober 2021 bis 8. Februar 2022 im stadtlabor
In den Jahren des Wirtschaftswunders kamen Tausende Menschen aus der Türkei nach Deutschland, um hier zu arbeiten. Auch in Bremen wurden die sogenannten „Gastarbeiter“ in den 1960er-Jahren dringend gebraucht. Viele von ihnen ließen sich mit ihren Familien dauerhaft in der Hansestadt nieder.
Am 30. Oktober jährt sich das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei zum 60. Mal. Um die Lebensleistung der „Gastarbeiter“ zu würdigen, zeigt das Focke-Museum die Sonderausstellung „Lebenswege“ im neu eröffneten Stadtlabor.
Ekonomik mucize yıllarında binlerce insan çalışmak için Türkiye’den Almanya’ya geldi. 1960’lı yıllarda Bremen’de de bu “konuk işçiler“e acilen ihtiyaç vardı. Bunların pek çoğu aileleriyle birlikte kalıcı olarak Bremen‘e yerleştiler.
30 Ekim 2021, Federal Almanya Cumhuriyeti ile Türkiye Cumhuriyeti arasında yapılan İşgücü Göçü Anlaşması’nın 60. yıldönümü. Focke Müzesi, yeni açılan şehir laboratuvarı bölümünde “konuk işçiler”in hayat boyu başarılarına ithafen „Hayat Yolları“ adlı özel sergiyi sunuyor.
Medienwelten. 75 jahre radio bremen | 2020-2022
26. september 2020 bis 9. januar 2022
Radio Bremen feierte 2020 sein 75-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass zeigte das Focke-Museum in Kooperation mit Radio Bremen eine Sonderausstellung. Denn der kleinste Sender der ARD ist von großer Bedeutung für die Region. Die Ausstellung zeigte, wie der Sender aentstanden ist und wie er sich über die Jahrzehnte entwickeltn hat. Besucherinnen und Besucher konnten sich aber auch ein Bild machen, wie heute im Funkhaus an der Weser gearbeitet wird und einen Blick hinter die Kulissen von Radio Bremen werfen. Auch die eigene Mediennutzung war ein Thema. Besucherinnen und Besucher konnten ihre eigene Mediensput legen und ihren Radio-Bremen-Moment verraten.
In der Mediathek konnte man es sich gemütlich machen und die schönsten Momente aus 75 Jahre Radio- und Fernsehgeschichte noch einmal erleben.
Schlüsselmomente. Bremen im Pressefoto (1945-2020) | 2020
7. März bis 12. Juli 2020
Viele große und kleine Momente ergeben in der Summe die Geschichte Bremens. Was waren prägende Ereignisse für Bremen seit 1945? Und wie hielten Pressefotografen sie fest?
Anlässlich des 75. Geburtstags des WESER-KURIER stellen wir in einer Ausstellung rund 50 Schlüsselmomente der letzten 75 Jahre vor – festgehalten im Pressefoto.
Die Ausstellung bietet Nostalgisches, Gewichtiges, Bedenkenswertes und Überraschendes. Wir laden Sie ein zu einem Streifzug durch Bremens Geschichte! Von der Grundsteinlegung der Neuen Vahr über die Standortschließung der AG Weser bis zum Gewinn des Doubles von Werder Bremen.
mein name ist hase. redewendungen auf der spur | 2019/2020
10. november 2019 bis 12. Juli 2020
Jeder von uns verwendet im Durchschnitt hundert Redewendungen am Tag! Sprichwörter, geflügelte Worte und Redensarten machen unsere Sprache anschaulicher, witziger und vor allem verständlicher. Und doch haben wir von ihren historischen Hintergründen oft keinen blassen Schimmer. Wer weiß schon, warum wir Lampenfieber haben oder die Katze im Sack kaufen?
Bauklötze staunen ist also angesagt und Lichtaufgehen garantiert in der vergnüglichen Mitmach- und Mitdenkausstellung für die ganze Familie. In wunderbarer Jahrmarktatmosphäre finden sich unter anderem ein Rätsel mit internationalen Sprichwörtern und ein Sprichwort-Generator.
Die Ausstellung ist eine Übernahme aus dem Museum für Kommunikation Nürnberg – ein Museum der Museumsstiftung Post und Telekommunikation und steht unter der Schirmherrschaft von Sams-Erfinder Paul Maar. Die Idee und das Konzept zur Ausstellung stammen von dem renommierten Germanisten und Sprichwort-Experten Dr. Rolf-Bernhard Essig.
hans saebens. bilder für bremen (1930-1969) | 2019/2020
7. september 2019 bis 9. februar 2020
Der Fotograf Hans Saebens machte sich ab den 1930er-Jahren überregional einen Namen mit stimmungsvollen Schwarzweiß-Motiven der Norddeutschen Landschaft. Dass er mit seinen Aufnahmen auch das Bild Bremens prägte, ist weit weniger bekannt. Er fotografierte im Auftrag des Stadtmarketings, des Handels und Gewerbes sowie der Gastronomie seiner Geburtsstadt.
Auf Grundlage eines umfangreichen Teil seines Nachlasses, der sich im Focke-Museum befindet, zeigt das Museum erstmals in einer Ausstellung neben bekannten auch bislang nie oder nur selten veröffentlichte Stadt- und Hafenbilder der 1930er- bis 1960er-Jahre. Sein Blick auf das „schöne“ und „schaffende“ Bremen hat bis heute nicht an Reiz verloren. Nicht zuletzt weil die Fotos ein Bremen zeigen, das es so größtenteils nicht mehr gibt.